In zunehmendem Maße lösen Skills und Kompetenzen konventionelle Einstellungskennzahlen wie Abschlüsse und Berufserfahrung ab. Dahinter steht das Bestreben der Arbeitgeber, die Belegschaft zur Erreichung ihrer Ziele besser auf die übergeordnete Strategie des Unternehmens abzustimmen. Die kompetenzorientierte Einstellung setzt sich in der Geschäftswelt zunehmend durch. Der große Erfolg dieser Strategie zeigt sich nicht nur an den Unternehmensergebnissen, sondern auch an der steigenden Mitarbeiterzufriedenheit. Laut einer Deloitte-Studie zum kompetenzorientierten Unternehmen hat die kenntnis- oder aufgabenspezifische Arbeitszuteilung folgenden Effekt: „Sie führt dazu, dass die Mitarbeiter nicht länger durch ihre Tätigkeit definiert, sondern als vollwertige Individuen mit diversen Skills und Kompetenzen wahrgenommen werden, die fließend für Aufgaben eingesetzt werden können, die im Einklang mit ihren Interessen und den dynamischen Geschäftsprioritäten stehen.“
Externe Mitarbeiter passen gut in eine Unternehmensstrategie, die darauf abzielt, kompetenzorientierte Einstellungen auszuweiten, denn so hat man die Möglichkeit, den Bedarf an Nischenkenntnissen in ihrem Team strategisch durch den Einsatz externer Fachkräfte zu decken. Der riesige Talentpool, der sich aus der Erweiterung der Belegschaft ergibt, ermöglicht ein effizientes Vorgehen bei der Stellenbesetzung, ob es nun darum geht, dass sich jemand mehr Flexibilität wünscht oder bestimmte Fachkenntnisse nur für einen kurzen Zeitraum benötigt werden. Durch den Einsatz externer Mitarbeiter kann man also die benötigten Skills und Kompetenzen beschaffen und bleibt zugleich flexibel genug, um bei Bedarf den Kurs zu ändern. Angesichts der steigenden Zahl an Auftragnehmern, Arbeitskräften für einzelne Projekte, Beratern und anderen externen Mitarbeitern, die in die Personalplanung einbezogen werden, suchen Unternehmen nach Möglichkeiten, externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre kompetenzbasierte Einstellungsstrategie einzubinden.
Das Kompetenzdefizit ist ein echtes Problem
Der Mangel an Nischenkenntnissen plagt Branchen wie die Fertigung, den Handel, die IT-Branche und den Finanzsektor schon seit geraumer Zeit. Dieser Mangel führt nicht nur dazu, dass den betroffenen Unternehmen dringend benötigte Arbeitskräfte fehlen, sondern auch dazu, dass sie gegenüber Mitbewerbern, denen es gelingt, diese Stellen zu besetzen, wirtschaftlich im Nachteil sind. Viele Stellenprofile und Berufsbezeichnungen setzen üblicherweise bestimmte Abschlüsse und eine gewisse Berufserfahrung voraus. Einige Führungskräfte sind jedoch der Ansicht, dass eine Fokussierung auf diese formellen Ausbildungskriterien nicht der effektivste Ansatz zur Bildung von spezialisierten Teams ist. Bedenkt man, dass 2024 voraussichtlich 33 % der noch 2019 in Stellenausschreibungen ausgewiesenen notwendigen Skills und Kompetenzen veraltet sein werden, so müssen Arbeitgeber Wege finden, sich diesen wandelnden Geschäftsanforderungen anzupassen.
Der Nutzen einer kompetenzorientierten Einstellungsstrategie ist zwar allgemein bekannt, doch legen Studien nahe, dass 40 % der HR-Führungskräfte befürchten, nicht schnell genug Lösungen für die Anforderungen ihres Unternehmens entwickeln zu können. Um mit den Anforderungen Schritt zu halten, wenden sich viele Entscheidungsträger der externen Personalbeschaffung zu: Dabei werden befristete externe Mitarbeiter von Anfang an in die Personalplanung einbezogen und nicht als temporäre Notlösung betrachtet. Dieses Modell ist nicht neu: So gaben 87 % der befragten Führungskräfte an, dass ihre Belegschaft externe Mitarbeiter umfassen würde.