So sieht die Zukunft des Personalmanagements aus

Die Zukunft der Arbeit entwickelt sich in rasantem Tempo und das Personalwesen treibt diese Transformation maßgeblich voran. Mit dem Wandel der Kompetenzanforderungen durch KI und Automatisierung übernehmen HR-Führungskräfte agile Strategien, um ihre Belegschaften zukunftssicher aufzustellen.

Lächelnde Frau mit Brille im Gespräch mit deinem Mitarbeiter

Das HR-Management der Zukunft steht vor einem tiefgreifenden Paradigmenwechsel. Da Technologien wie künstliche Intelligenz und Geschäftsprozessautomatisierung zunehmend in die betrieblichen Abläufe integriert werden, entwickeln sich herkömmliche Arbeitsplätze zu effizienteren, flexibleren und zunehmend digitalen Strukturen.

Die Dynamik zwischen menschlichen Mitarbeitern und ihrer täglichen Arbeit verändert sich. Mitarbeiter müssen sich nicht länger um Routineaufgaben kümmern, die zuvor zeit- und arbeitsintensiv waren – stattdessen erweitern sie ihre Kompetenzen und tragen zu einem höheren strategischen Mehrwert bei.

Laut Workday-Studien stimmen 83 % der Fachkräfte zu, dass mit der fortschreitenden Integration innovativer Technologien wie KI menschenzentrierte Kompetenzen einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Bemerkenswerte 91 % bestätigen, dass sie sich dadurch auf anspruchsvollere Tätigkeiten konzentrieren können.

Für HR-Führungskräfte bedeutet dies den Aufbau einer Arbeitsplatzkultur, in der die Belegschaft für neue Technologien aufgeschlossen ist, sich schnell an Veränderungen anpasst und technologische Innovationen effektiv zu ihrem Vorteil nutzt.

Der Großteil der Fachkräfte (83 %) bestätigt, dass menschliche Skills in einer von KI geprägten Arbeitsumgebung einen immer höheren Stellenwert einnehmen.

Modernes HR-Management – eine Definition

Das Personalwesen wurde früher überwiegend als Back-Office-Supportfunktion betrachtet, die für administrative Aufgaben im Personalmanagement zuständig war und bei Problemen HR-Richtlinien durchsetzte.

In der heutigen Geschäftswelt zählt das Personalwesen zu den strategisch relevantesten Funktionen, die durch die Implementierung ganzheitlicher „Personalstrategien“ dafür sorgt, dass das Talentmanagement auf die geschäftlichen Anforderungen abgestimmt ist. Sein Verantwortungsbereich deckt ein umfassendes Spektrum ab, von der kontinuierlichen Unterstützung aller Mitarbeiter bis zur maßgeblichen Rolle bei der strategischen Gestaltung von Veränderungsprozessen.

Eine solche Neuausrichtung der HR-Rolle lässt sich nur mit neuen HR-Lösungen und sie unterstützenden Fähigkeiten umsetzen. KI ist die bahnbrechendste dieser Technologien und vereint Effizienz mit hoch entwickelten Erkenntnissen – genau das, was HR-Teams benötigen, um mit dem rasanten Tempo der Veränderungen Schritt zu halten.

KI gibt Teams die Möglichkeit, den Anforderungen einer modernen HR-Funktion zu entsprechen, die gegenwärtig geprägt ist durch:

  • KI-gestützte Personalbeschaffung und Erkenntnisse über Kompetenzen: Identifizieren, gewinnen und integrieren Sie Spitzenkräfte effizienter durch Lösungen, die über den Lebenslauf hinaus Kompetenzen ermitteln.

  • Kontinuierliche Performance und Feedback: Verabschieden Sie sich von jährlichen Beurteilungen zugunsten von Echtzeit-Befragungen zum Mitarbeiter-Engagement und Coaching, das Wellbeing und berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter unterstützt.

  • Personalisiertes Learning und Weiterentwicklung: Verwenden Sie KI zur Erstellung maßgeschneiderter Lernpfade, die sich den Karrierezielen jedes Mitarbeiters anpassen.

  • Kompetenzbasierte Personalmodelle: Lösen Sie sich von starren Tätigkeitsbezeichnungen und gestalten Sie flexible, agile Teams, die auf aktuelle und zukünftige Kompetenzanforderungen ausgerichtet sind.

  • Interne Mobilitätsplattformen: Motivieren Sie Mitarbeiter, neue Rollen, Projekte und berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen zu erschließen.

  • Funktionsübergreifende Personalplanung: Harmonisieren Sie HR, Finanzen und Operations für die Entwicklung von Personalstrategien, die datengesteuert arbeiten und auf Ihre Unternehmensziele abgestimmt sind.

  • Prädiktive Analysen für Talentstrategien: Identifizieren Sie aufkommende Kompetenzlücken, modellieren Sie Personalentwicklungsszenarien und planen Sie proaktiv für künftige Bedarfssituationen.

Diese neuen Anforderungen signalisieren ein grundlegendes Umdenken hinsichtlich der Rolle und des Selbstverständnisses der HR-Abteilung. Im Zeitalter steigender Erwartungen und komplexer Herausforderungen müssen HR-Fachkräfte mit Agilität führen, Daten souverän auswerten und das Entwicklungspotenzial ihrer Belegschaft konsequent fördern. Im HR-Management der Zukunft geht es nicht nur darum, Wandel zu managen – sondern ihn proaktiv zu gestalten.

Auch wenn HR-Führungskräfte diesen Bedarf erkennen, ist die Begeisterung für KI als Support-Tool im HR-Bereich verhaltener als in anderen Funktionen wie Finanzen oder IT. Laut CHRO KI Indicator Report von Workday bezweifeln 42 % der HR-Führungskräfte, dass ihre Teams für den Einsatz von KI vorbereitet sind.

Im HR-Management der Zukunft geht es nicht nur darum, Wandel zu managen – sondern ihn proaktiv zu gestalten.

Dennoch betont die Mehrheit der KI-Pioniere – die bei der Einführung und Implementierung von KI in der Personalarbeit führend sind –, dass KI in strategischen Bereichen wie Performance-Management, Onboarding und Kompetenzmanagement einen strategischen Mehrwert schafft.

Future Skills und digitale Kompetenzen

Aktuelle Innovationen in KI und Automatisierung gestalten neu, wie Arbeit umgesetzt wird und wer dafür verantwortlich ist. Doch statt Menschen zu ersetzen, verändern KI-Technologien den Wert menschlicher Arbeit und machen Kompetenzen wie Anpassungsfähigkeit, Problemlösungsfähigkeit und emotionale Intelligenz zunehmend wertvoller.

Einer Studie von Workday zufolge sind jedoch nur 32 % der Führungskräfte der Meinung, dass ihre Belegschaft mit den erforderlichen Zukunftskompetenzen ausgestattet ist. Für Unternehmen entsteht hier eine kritische Lücke, da das Tempo des Wandels zunimmt – bis 2030 werden sich nach Analysen des Weltwirtschaftsforums 39 % der Kernkompetenzen der Arbeitskräfte verändern. HR-Führungskräfte können nicht länger auf eine starre, rollenbasierte Planung setzen.

Stark nachgefragte Kompetenzen für die Zukunft der Arbeit

Die Workday-Studie belegt: Obwohl digitale Kompetenzen und Anpassungsfähigkeit an neue Technologien nach wie vor gefragt sind, betonen 81 % der Führungskräfte, dass menschliche Qualitäten wie Konfliktlösung, Beziehungsaufbau, ethisches Urteilsvermögen und Leadership nicht zu ersetzen sind.

KI erhöht die Nachfrage nach Fachkräften, die auch in unsicheren Situationen Führungsqualitäten beweisen, klar kommunizieren und fundierte Entscheidungen treffen können. Zukunftsfähige Unternehmen setzen folgende Prioritäten:

  • Abteilungs-, kultur- und standortübergreifende Zusammenarbeit

  • Leadership in hybriden oder Remote-Arbeitsumgebungen

  • Fähigkeit, agil zu arbeiten und innovative Technologien wie KI-Agenten im Personalwesen und andere Funktionen zu koordinieren

  • Fertigkeit, tragfähige berufliche Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen

  • Proaktive Problemlösung und Kreativität

In dem Maße, wie die Automatisierung die Effizienz steigert und aufwendige Routine-Aufgaben und -Prozesse übernimmt, ergeben sich für die Mitarbeiter neue Chancen, mit ihren einzigartigen menschlichen Fähigkeiten zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. HR-Führungskräfte müssen ihre Belegschaften bei dieser Übertragung begleiten und dazu beitragen, menschenzentrierte Kompetenzen zu fördern und zu entwickeln, die bisher möglicherweise nur in Führungspositionen relevant waren.

Umdenken bei Rollen und Karrierepfaden

Mit zunehmender Rollenflexibilität konzentrieren sich HR-Teams vermehrt auf interne Mobilität und Kompetenzentwicklung. Workday-Studien belegen, dass über die Hälfte der Unternehmen bereits auf kompetenzbasierte Betriebsmodelle umstellen, die es Mitarbeitern ermöglichen, teamübergreifend zu arbeiten, sich neuen Herausforderungen zu stellen und nicht lineare Karrierepfade zu beschreiten.

Ihre Anstrengungen tragen Früchte. Mitarbeiter aus den eigenen Reihen werden mit 80 % höherer Wahrscheinlichkeit als Leistungsträger eingestuft im Vergleich zu externen Kandidaten, da sie die Erwartungen, Prozesse und Kultur des Unternehmens bereits kennen.

Flexible Einstellungsstrategien, die auf Kompetenzen setzen und interne Mobilität nutzen, ermöglichen Unternehmen eine bessere Abstimmung von Talenten und Chancen und geben Mitarbeitern gleichzeitig Autonomie über ihre eigene Entwicklung. Demzufolge entwickelt sich die Karriere nicht mehr linear, sondern als dynamische Journey, die durch personalisierte und lernorientierte Mitarbeiter-Experience gestaltet wird.

Mensch-KI-Zusammenarbeit nutzen

Zukunftsorientierte Unternehmen setzen KI nicht ein, um ihre Belegschaft zu ersetzen, sondern um sie zu erweitern, indem sie Workflows gestalten, in denen Menschen und KI zusammenarbeiten. Für eine erfolgreiche Umsetzung muss die HR-Abteilung KI als Teil eines fundamentalen Kulturwandels begreifen. Es bedarf Vertrauen, Weiterbildung und einer strategisch durchdachten Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion. Eine gut entwickelte KI ermöglicht es Menschen, sich stärker auf das Denken, Gestalten und Führen zu konzentrieren.

Laut der Workday-Studie sind 75 % der Fachkräfte überzeugt, dass die Synergie zwischen Mensch und KI die menschliche Kreativität fördert und Unternehmen dadurch neue Formen ökonomischen Mehrwerts erschließen können.

Die erfolgreichsten Unternehmen werden diejenigen sein, die ihre Mitarbeiter optimal auf die Zusammenarbeit mit intelligenten Systemen vorbereiten: durch Demonstration des KI-Mehrwerts für Teams und einzelne Mitarbeiter, gezielte Weiterbildung zur Ausschöpfung des vollen Potenzials von KI-Lösungen und aktive Unterstützung höherwertiger kreativer und strategischer Arbeit bei der Weiterentwicklung der Mitarbeiterrollen.

Drei von vier Fachkräften sind der Meinung, dass die Kooperation zwischen Mensch und KI die menschliche Kreativität fördert und Unternehmen neue Formen ökonomischen Mehrwerts erschließen können.

5 Schritte für eine zukunftsorientierte Belegschaft

Um Zukunftsstrategien für die Arbeit in greifbare, messbare Erfolge zu verwandeln, bedarf es eines Paradigmenwechsels: weg von starrer Planung, hin zu agiler Implementierung – mit Daten als Grundlage, KI als Enabler und funktionsübergreifender Abstimmung als Treiber. Mit diesen fünf Maßnahmen können HR-Teams die Übertragung effektiv managen.

1. Konzentrieren Sie sich auf Kompetenzzuordnung und Transparenz

Erstellen Sie zunächst eine klare und aktuelle Übersicht über die Fähigkeiten Ihrer Belegschaft. Nutzen Sie dynamische Kompetenzbestände und Echtzeit-Einblicke in Talente, um Lücken zu erkennen, künftige Anforderungen vorherzusehen und sicherzustellen, dass die richtigen Mitarbeiter in den richtigen Rollen eingesetzt werden. Transparenz ist die Grundlage für alle von Ihnen zu treffenden Entscheidungen.

2. Nutzen Sie eine kompetenzbasierte Personalstrategie

Sprechen Sie nicht nur über Kompetenzen – entwickeln Sie Prozesse, die diese in den Mittelpunkt stellen. Setzen Sie bei Recruiting, Learning und Nachfolgeplanung verstärkt auf Kompetenzen statt auf Tätigkeitsbezeichnungen. Mit dieser Veränderung schaffen Sie eine flexiblere und dynamischere Belegschaft, die sich an neue Geschäftsprioritäten anpassen kann.

3. Investieren Sie in KI-gestützte Lösungen mit menschlicher Kontrolle

Erweitern Sie Ihre Kompetenzen mit KI und stellen Sie dabei sicher, dass menschliche Erkenntnisse weiterhin unverzichtbar bleiben. Automatisieren Sie Routinearbeiten, skalieren Sie personalisierte Entwicklungsmaßnahmen und erstellen Sie genauere Prognosen für Ihre Personalbedarfsplanung. Implementieren Sie anschließend menschliche Kontrollverfahren, die Authentizität, Fairness, Transparenz und Vertrauen sicherstellen.

4. Entwickeln Sie funktionsübergreifende Partnerschaften für eine skalierbare Transformation

Die HR-Abteilung kann nicht im Alleingang führen. Knüpfen Sie strategische Partnerschaften mit Bereichsleitern und der Führungsetage, um die unternehmensweite Abstimmung voranzutreiben, Ressourcen gezielt einzusetzen und Personalinitiativen in größere Transformationsprozesse zu verankern. Mit diesen Partnerschaften erreichen Sie mehr Effizienz und Skalierbarkeit.

5. Starten Sie mit kleinen Schritten, lernen Sie schnell und skalieren Sie erfolgreiche Strategien

Sie müssen nicht das gesamte System auf einmal erneuern. Implementieren Sie Testphasen, evaluieren Sie wirksame Maßnahmen und setzen Sie die Daten gezielt für nachhaltige Verbesserungen und Skalierbarkeit ein. Mit einem schrittweisen Ansatz entwickelt sich Ihre Strategie parallel zu Ihrem Unternehmen und behält die Dynamik bei – auch in Wachstumsphasen.

Abschließende Gedanken

Das Personalwesen ist heute eine strategische und sehr wirkungsvolle Funktion, die angesichts der dynamischen Entwicklung zukunftsweisender HR-Trends immer höheren Erwartungen gerecht werden muss. Doch auch das Potenzial für maßgebliche Erfolgseffekte ist größer geworden. Mit der richtigen Struktur, zielführenden Lösungen und funktionsübergreifender Unterstützung sind HR-Teams optimal positioniert, um ihre Organisationen souverän in die Zukunft der Arbeit zu navigieren.

Konkrete Maßnahmen stehen dabei im Vordergrund: die Einführung kompetenzorientierter Planungskonzepte, die strategische Integration von KI zur Wertsteigerung sowie die Entwicklung von Prozessen, die auf die realen Arbeits- und Wachstumsmuster der modernen Belegschaft abgestimmt sind. 

Es gibt keine standardisierte Roadmap für den idealen Weg, und das Kompendium der Best Practices wird gerade erst erstellt. Doch mit einem starken Fokus auf Flexibilität, Abstimmung und Mitarbeiter-Experience kann die HR-Funktion eine Belegschaft entwickeln, die optimal auf alle kommenden Geschäftsanforderungen vorbereitet ist.

Bei der Unterstützung der Belegschaft in Bezug auf organisatorische Veränderungen zeichnet sich ein starker Abwärtstrend ab. Statten Sie Führungskräfte mit den erforderlichen Kompetenzen aus, damit sie entschlossen handeln und die Transformation auf allen Ebenen Ihres Unternehmens vorantreiben können – gestützt auf die Erkenntnisse dieser Workday-Studie.

Weiteres Lesematerial