Zukunftsorientierte Personalstrategien erfordern unternehmensweite Planung

Für eine erfolgreiche Belegschaftsplanung müssen agile Unternehmen ihre Talentstrategien überdenken. Es gilt, Kompetenzlücken zu schließen, verstärkt in Neueinstellungen zu investieren und bei der Talentauswahl stärker auf die Vereinbarkeit mit den Unternehmenszielen zu achten.

Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheit und Marktdisruptionen erkennen Führungskräfte auf Vorstandsebene, dass sie ihre Planungs-, Analyse- und Umsetzungsprozesse nicht nur digitalisieren müssen, sondern dass dies auch möglichst schnell geschehen sollte. Die richtige Technologie allein reicht nicht aus. Sie brauchen eine zukunftsfähige Belegschaft. 

Diese Anforderung wird in der postpandemischen Unternehmenswelt noch dringender. Laut einer Umfrage unter fast 500 globalen Unternehmen von AMS, einem in London ansässigen Unternehmen für Talentakquise und -management, haben 38 % der Unternehmen weltweit die Talentakquise während der Pandemie auf Eis gelegt. Gleichzeitig hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig die Personalplanung ist: 30 % der Unternehmen bezeichneten sie als vorrangig, während es vor der Pandemie nur 12 % waren. 

Um ihre Belegschaft nach der Coronakrise auf die Zukunft vorzubereiten, müssen agile Unternehmen ihre Talentstrategien überdenken. Es gilt, Kompetenzlücken zu schließen, verstärkt in Neueinstellungen zu investieren und bei der Talentauswahl stärker auf die Vereinbarkeit mit den Unternehmenszielen zu achten. Der erste Schritt in diesem Prozess ist die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen, einschließlich Personalwesen (HR) und Finanzwesen, die bisher meist nicht Hand in Hand gearbeitet haben.

Durch diese Kooperation können HR- und Unternehmensleiter sich von ihrer veralteten, Headcount-basierten Personalplanung verabschieden und ihren Talentbedarf aus einer umfassenderen, unternehmensweiten Perspektive betrachten.

Silos aufbrechen und unternehmensweit planen

In allzu vielen Unternehmen erfolgt die Personalplanung zweigleisig: In der Finanzabteilung, in der die Kostenaspekte im Vordergrund stehen, und in der HR-Abteilung, die sich auf die Suche geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten und deren Bindung an das Unternehmen konzentriert. Doch ohne abteilungsübergreifende Kommunikation besteht das Risiko, dass der Einstellungsplan der HR-Abteilung nicht mit dem Unternehmensbudget vereinbar ist – und das könnte es erschweren, die richtigen Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt einzustellen. Wird das Finanzwesen nicht in die Personalplanung einbezogen, verliert es möglicherweise den Überblick über den größten Ausgabenposten des Unternehmens. Dies könnte dazu führen, dass Planungen, Budgets und Prognosen nicht mehr die Realität widerspiegeln.

Eine zeitnahe strategische Personalplanung gelingt durch die Zusammenarbeit beider Bereiche. Die unternehmensweite Planung, bei der sich die Daten nicht nur auf die Bereiche Finanzen und HR beschränken, ermöglicht eine Planung über die unmittelbaren Ziele hinaus und liefert einen umfassenden Überblick über das Unternehmen und die Belegschaft. Der Kompetenzbereich der HR-Abteilung erstreckt sich nicht mehr nur auf Headcount-Prognosen und Nachfolgeplanung, ebenso wenig befasst sich die Finanzabteilung ausschließlich mit den Kosten für die Personalbeschaffung. Gemeinsam können die beiden Funktionen dafür sorgen, dass die Personalplanung auf die übergreifenden Unternehmensziele abgestimmt ist.

Durch diese Zusammenarbeit können HR- und Unternehmensleiter sich von ihrer veralteten, Headcount-basierten Personalplanung verabschieden und ihren Talentbedarf aus einer umfassenderen, unternehmensweite Perspektive betrachten. Bei diesem neuen strategischen Ansatz gilt es zu prüfen, wie und wo die Mitarbeiter eingesetzt werden, wie genau die verfügbaren Kapazitäten dem Bedarf entsprechen, wie der derzeitige Bedarf an Skills und Fähigkeiten gedeckt wird und wie gut es den Geschäftsbereichen gelingt, Mitarbeiter je nach Wachstum des Unternehmens einzustellen, langfristig zu binden und weiterzuentwickeln.

Zugriff auf verwertbare Echtzeitdaten

Während immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie eine hochwertige, nahtlose Personalplanung brauchen, arbeiten die meisten von ihnen weiterhin mit veralteten Datenerfassungs- und Reporting-Methoden.

In einer Umfrage unter 9.000 Unternehmen aus dem Jahr 2020 berichtet mehr als die Hälfte (53 %) der Befragten, dass das Interesse des Managements an Personaldaten in den letzten 18 Monaten zugenommen habe. Doch oft mangelt es an den technologischen Voraussetzungen. So berichten 52 %, dass es keine Systeme gebe, um die Informationen und Erkenntnisse zu generieren, die nötig wären, um sich einen Überblick über Personalanforderungen und -trends zu verschaffen.

Ein moderner, unternehmensweiter Ansatz zur Personalplanung erfordert eine cloudbasierte Plattform, die eine Single Source of Truth etabliert. Im Gegensatz zu den früheren isolierten, statischen Excel-Tabellen versorgen moderne Plattformen für Personalplanung HR-, Finanz- und Abteilungsleiter mit Echtzeitdaten, sodass alle für die Zukunft planen können.

Abstimmung von Talenten und Unternehmenszielen

Eigentlich liegt es auf der Hand: Die richtige Planung sollte immer die Ziele des Unternehmens unterstützen. Wenn jedoch Unternehmen auf Abteilungs- oder Gruppenebene mithilfe von Tabellen oder veralteten Lösungen planen, lassen sich Fehlplanungen praktisch nicht vermeiden – und somit besteht das Risiko fehlerhafter Ressourcenallokation. 

Eine unternehmensweite Planungsumgebung sorgt für eine bessere Vernetzung, sodass die Personalpläne mit der Finanzplanung und -analyse (FP&A) und Strategie vereinbar sind. Eine cloudbasierte Selfservice-Lösung bietet einem funktionsübergreifenden Führungsteam die Möglichkeit, mit einer gemeinsamen Grundlage zu planen. Geschäftsbereichsleiter können Daten direkt abrufen und Einstellungsstrategien im Einklang mit ihren Geschäftsplänen entwickeln; Finanz- und HR-Teams können bequem die Einstellung und Bindung von Mitarbeitern modellieren und Unternehmensstrategen können kostenrelevante Auswirkungen von potenziellen Übernahmen und Veräußerungen auf die Belegschaft analysieren.

Mehr Agilität durch einen strategischen Ansatz

Eine unternehmensweite Personalplanung offenbart Lücken in der Headcount-basierten Planung und bietet die Agilität, die für schnelle Reaktionen in einem sich rasant verändernden Umfeld notwendig ist. Die Personalplanung bringt HR und Finanzwesen zusammen, um das wichtigste Asset eines Unternehmens strategisch zu nutzen – seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die Zusammenarbeit beider Geschäftsbereiche lassen sich letztendlich auch Performance und Rentabilität steigern.

Eine moderne Personalplanungsumgebung bietet folgende Vorteile:

  • Richten Sie die Zusammensetzung Ihrer Belegschaft bequem auf Ihre strategischen Ziele aus – ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, der für Klarheit, Geschwindigkeit, Innovation und Disziplin sorgt.

  • Bringen Sie Strategie und Kosten als zentrale Themen in die Diskussion ein, um die Kosteneffizienz Ihrer Talente und die Dynamik der Personalplanung zu verbessern.

  • Ermöglichen Sie es HR-, Finanz- und Operations-Teams bei Neueinstellungen, Beförderungen und leistungsbezogenen Gehaltserhöhungen gemeinsam zu planen – mit einer einzigen Lösung und den gleichen Echtzeit-Daten. Dies schafft Voraussetzungen, unter denen alle effektiver zusammenarbeiten und die richtigen Entscheidungen schneller treffen.

  • Modellieren und planen Sie die Auswirkungen generations- und kompetenzbasierter Veränderungen Ihrer Belegschaft anhand solider Echtzeit-Daten.

  • Vermeiden Sie unnötiges manuelles Wechseln zwischen Anwendungen durch die Integration von Aufgaben und die direkte Verknüpfung von geplanten und ausgeführten Maßnahmen.

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