Die Studie zeigt auch, dass mittelständische Unternehmen im Personalwesen einen mehrgleisigen Ansatz verfolgen: Zum einen ergreifen sie Maßnahmen zur Deckung des unmittelbaren Personalbedarfs. Zum anderen fördern sie durch zukunftsorientierte Initiativen langfristig das Mitarbeiter-Engagement in der Belegschaft. Zu diesen langfristig orientierten Initiativen zählen laut Studie:
Die Implementierung von Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsprogrammen, um den Mitarbeitern persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen im Unternehmen aufzuzeigen
Die Stärkung der Führungsqualitäten der Unternehmensleitung, damit Manager und Mitarbeiter bessere Führungskräfte haben Studien zufolge sind ineffektive Chefs ein Hauptgrund für Kündigungen seitens der Mitarbeiter.
Verbesserungen an der Unternehmenskultur, um den Zusammenhalt zu stärken und ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen – einer der wichtigsten Faktoren für die Mitarbeiterbindung
Die Förderung von Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion, nicht nur beim Recruiting, sondern während des gesamten Mitarbeiterlebenszyklus, kann den Talentpool vergrößern und dabei allen Mitarbeitern die Chance für Erfolg bieten. Gerade jüngeren Teammitgliedern ist es wichtig, dass ihre Arbeit sinnstiftend ist und einen Mehrwert erzeugt.
Prozessfestigung und -optimierung
Aufgrund der Pandemie waren mittelständische Unternehmen zu mehr Agilität und Flexibilität gezwungen als üblich, was für viele zum Vorteil wurde. Durch Experimentierfreudigkeit und neuartige Betriebsmodelle konnten sie eine Vielzahl von Strategien und Lösungen testen. Dadurch verfügen sie nun über die nötige Datengrundlage, um zu ermitteln, was funktioniert hat und wo Verbesserungsbedarf besteht.
Angesichts steigender Kosten und anhaltender Lieferkettenprobleme jedoch konzentrieren sich CFOs auf die Prozesse, die die Effizienz steigern und Risiken mindern, um die Gewinne des vergangenen Jahres nicht gleich wieder zu verspielen. Technologie wird im Hinblick auf die angestrebte Effizienzsteigerung eine wichtige Rolle spielen. So haben 40 % der CHROs bereits einige HR-Aktivitäten ausgelagert oder automatisiert, wobei 30 % davon ausgehen, dass 2022 weitere hinzukommen werden.
Auch im Bereich der Personalprozesse wird es größere Investitionen geben, um das reibungslose Management von Mitarbeitern im Homeoffice zu gewährleisten und die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Für Finanzabteilungen ist das Ziel für dieses Jahr, neue Programme und Plattformen zu erwerben (statt wie in 2021 in bestehende Technologien zu investieren), um weitere und bessere FP&A-Funktionen zu Verfügung zu haben, was wiederum fundierte Entscheidungsprozesse ermöglicht. (Derzeit verwenden 32 % der mittelständischen Unternehmen FP&A-Tools. 45 % wollen noch in diesem Jahr entsprechende Lösungen einführen.)
Die geplanten Technologieinvestitionen beschränken sich nicht auf das Backoffice: Das Kundenverhalten hat sich durch die Pandemie schnell verändert. So erwarten viele Verbraucher inzwischen ein höheres Maß an digitaler Integration sowie kontaktlose Dienste. Investitionen in das Kundenerlebnis haben für B2C-Unternehmen eine höhere Priorität als für B2B-Unternehmen.
Eine wachstumsorientierter Ansatz als Priorität
Während die meisten mittelständischen Unternehmen 2021 eine positive Bilanz ziehen konnten, gab es der AchieveNEXT-Studie zufolge einige wenige, die die die Erwartungen sogar übertrafen und ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichneten. Damit unterschieden sich diese „schnellwachsenden“ Unternehmen von ihrer Konkurrenz, deren Wachstumsrate im einstelligen Bereich oder bei Null lag.
Ein Grund dafür: Sie legen den Schwerpunkt auf Wachstum. Organisches Wachstum wird bei ihnen um 16 % häufiger als oberste Priorität angegeben als bei ihrer Konkurrenz. Steigerungen der Effizienz und der Produktivität kommen bei ihnen wiederum um 11 % seltener an erster Stelle. Auch ist ihre Bereitschaft, Eigenkapital zur Wachstumsförderung einzusetzen, um 28 % größer als der Durchschnitt des Mittelstands. Dementsprechend sind sie auch weniger daran interessiert, Fremdkapital einzusetzen.